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Wohnungsbau in Freiberg a. N.

Diskussionsanregungen von Ralf Schmid

  • Mehr bezahlbarer Wohnraum mit gutem Plan und Konzept, Augenmaß, Verträglichkeit, Ökologie und Bürgermeinung.

  • Was und wie viel kann die Kommunalpolitik vor Ort für bezahlbaren Wohnraum leisten, was muss die große Politik, die Bundespolitik tun? (z.B. Soziale Wohnbauförderung, Wohngeld, Förderung der Wohnbau- gemeinnützigkeit, Sonderabschreibungen, Motivation von Nutzung der Leerstände...)?

  • Um wie viel (Baufläche/Personen/Verkehr) soll Freiberg wachsen? Wie bewerten wir die infrastrukturellen Folgekosten, die ökologischen Nachteile, die Flächenversieglung mit Folgen, das Verkehrswachstum? Wie ist das Verhältnis von Innenentwicklung und Außenentwicklung?

  • Um kommunalpolitische Entscheidungen hinsichtlich Wohnraum- und Stadtentwicklung besser treffen zu können, brauchen wir mehr Informationen. Deshalb ist eine konzeptionelle Gesamtschau mit Hilfe eines Fachbüros sinnvoll. So sollten bevor weitreichende wohnbaupolitischen Entscheidungen getroffen werden, die ökologischen Aspekte wie innerstädtische Grünflächen und Biotopschutz (innerstädtische Biotopkartierung), Stadtklima (Aufheizungsproblem) und Frischluftschneisen, Durchlüftung und Verkehrsbelastung geprüft werden. Aber auch soziale Aspekte, wie soziale Durchmischung (keine Ghettobildung) und der demographische Wandel müssen berücksichtigt werden.

  • Nichts desto trotz, muss bezahlbarer Wohnraum für finanzschwache Familien/Menschen geschaffen werden. Die Sanierung/Instandhaltung und maßvolle Erweiterung (auch in die Höhe) von Altbauten/Bestand hat Vorrang. Auch Maßnahmen gegen Zweckentfremdung und für freiwillige Leerstandsnutzung darf kein Tabu sein. Tauschbörsen von Wohnraum – freiwilliger Tausch beispielsweise von großem Altbauhaus gegen kleine seniorengerechte Wohnung gibt es schon in anderen Städten.

  • Auch bei Baugenehmigungen und öffentlichen Grundstücksverkäufen gilt die Sozialorientierung. Nichts desto trotz, müssen wir auch Neubauten möglich machen. Dabei müssen wir genau durchdenken, welcher Bauträger baut, für wen gebaut wird, wie gebaut wird - und vor allem - wo kann eine bauliche Entwicklung in Freiberg maßvoll und umgebungsangepasst ins Auge gefasst werden. Bevorzugt können soziale Wohnvereine, Wohnbaugenossenschaften, kommunale Wohnbaugesell- schaften bezahlbaren Wohnraum (Sozialen Wohnungsbau) schaffen.

  • Auch für Private Bauträger ist eine Sozialquote notwendig. Auch bei der Bauweise sind die Aspekte Ökologie/Klimaschutz und Seniorengerechtigkeit/Mehrgener- ationenwohnprojekte sowie serielle/modulare Baukonzepte notwendig. In der Außenentwicklung werden wir allenfalls Arrondierungen - und nur dort wo schon Straßen/Infrastruktur vorhanden sind, einer maßvollen baulichen Entwicklung zustimmen. Bei der Innenentwicklung ist eine maßvolle und umgebungsangepasste Urbanisierung/Nachverdichtung in einem gewissen Radius um das Stadtzentrum und den Bahnhofsbereich sinnvoll. Ansonsten brauchen wir ein ökologisches, biotopisches und stadtklimatisches Gutachten, wo Nachverdichtung noch für Mensch und Natur erträglich erscheint.   
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