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Nachhaltige Energiepolitik für Freiberg

Bündnis'90/Die Grünen setzen sich für eine ökologisch verträgliche, nachhaltige Energiepolitik in Freiberg ein und wollen die Energieversorgung endlich auf zukunftsfähige Beine zu stellen. Es gilt nach wie vor: eine echte Energiewende gibt es nur ohne Atomstrom. Wir setzen deshalb auf die Strategie der drei E: Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparung.

Zukunftsfähige Energien stärker fördern

Wir wollen regenerative Energien aus Wind, Sonne, Wasser, Erdwärme und Biomasse konsequent ausbauen. Dafür müssen zum Beispiel die vielen Restriktionen im Landesplanungsgesetz weg, die den Ausbau der Windkraft behindern. Außerdem muss die umweltschonende Kraft-Wärme-Kopplung zu einer tragenden Säule der Energiepolitik ausgebaut werden. Denn es ist besonders effizient, wenn Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt werden.

Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes "Substainable now" konnten die Städte Ludwigsburg und München bereits anhand mehrerer städtebaulicher Projekte aufzeigen, wie eine nachhaltige Energiepolitik in kurzer Zeit mit einfachen, aber intelligenten Maßnahmen machbar ist.

Wirtschaftliche Aspekte der Energiewende

Eine Energiewende ist nicht nur notwendig, um das Klima zu schützen. Sie ist auch ein unverzichtbarer Baustein für die Modernisierung unserer Wirtschaft und für die Schaffung tausender neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze. Energiepolitische Maßnahmen sollen mit Bedacht durchgeführt und die langfristigen ökologischen und ökonomischen Ziele erreicht werden. Die einzelnen Maßnahmen können Hand in Hand mit den örtlichen Handwerkern durchgeführt werden, um einerseits deren Kompetenzen zu erhöhen und demonstrieren zu können und andererseits auch die Wirtschaftskraft vor Ort zu stärken und Arbeitsplätze langfristig zu sichern.

Windkraft, Solarenergie, Biomasse und Erdwärme (CC BY-SA 3.0, Florian Gerlach)

Gesellschaftliche Aspekte der Energiewende

Eine Energiewende in Freiberg bis 2022 kann jedoch nur dann gelingen, wenn alle Bürger und Bürgerinnen und auch die einzelnen Industriebetriebe ihren Anteil am Ausstieg aus der Atomkraft leisten. Strom und Wärme müssen dabei unter Berücksichtigung sozialer Aspekte bezahlbar bleiben. Wir stehen für eine verlässliche, zukunftsgerichtete und bezahlbare Energiepolitik in den kommenden Jahren ein.

Atomkraft ist gefährlich

Atomkraft ist eine unberechenbare Hochrisikotechnologie, die nie ganz beherrschbar ist. Die Tragödien von Tschernobyl und Fukushima, aber auch die Zwischenfälle der letzten Jahre in Forsmark, Brunsbüttel, Krümmel oder Tricastin zeigen: Das Risiko ist das einzige, was bei der Atomkraft sicher ist. Und je älter ein Reaktor ist, desto höher ist die Gefahr eines Störfalls.

Wie viele Menschen leben im direkten Umkreis von Atomkraftwerken?

Neckarwestheim I und Philippsburg I sind bereits vom Netz. Jedoch sind mit Neckarwestheim II und Philippsburg II nach wie vor zwei große Druckwasserreaktoren am Netz, welche trotz ihrer neueren Bauart immer noch eine Gefahr darstellen. Mit Gundremmingen II und III sind jedoch zwei leistungsfähige Siedewasserreaktoren in der Nähe von Ulm nach wie vor am Netz. Diese Siedewasserreaktoren sind vergleichbar mit jenen in Fukushima und emittieren zudem während des Betriebes hohe Mengen an radioaktiven Stoffen in die Umwelt.

Der Kampf gegen die Atomkraft ist somit noch lange nicht vorbei. Je schneller und effektiver die Energiewende gelingt, desto früher können die verbleibenden Atomkraftwerke vom Netz genommen werden.

Atommüll ist Hypothek für die Zukunft

Die Frage nach der Endlagerung des Arommülls ist nach wie vor ungelöst. Atommüll strahlt über mehrere Millionen Jahre und ist so eine schwere Hypothek für künftige Generationen. Gleichzeitig gibt es weltweit kein Endlager, in dem der Atommüll halbwegs sicher gelagert werden kann. In einer solchen Situation auf längere Laufzeiten zu setzen, ist wie in ein Flugzeug zu steigen, ohne dass es eine Landebahn gibt. Denn jeder zusätzliche Tag Atomkraft bedeutet weiteren hochgefährlichen Atommüll.

Atomkraft ist teuer und überflüssig

Absurd ist auch die Behauptung, Atomstrom sei billig. Die EnBW, die den höchsten Atomstrom-Anteil unter den vier großen Atomkonzernen ausweist, hat mit die höchsten Strompreise in Deutschland. Von längeren AKW-Laufzeiten profitieren nicht die VerbraucherInnen, sondern allein die Konzerne. Außerdem ist die Atomenergie schon immer auf Kosten der Steuerzahler hoch subventioniert worden – von der Forschung über den Anlagenbau bis zur Endlagerung.

Klar ist auch: Ohne Atomkraft werden bei uns die Lichter nicht ausgehen - wie sich auch an der Abschaltung der 8 Schrottreaktoren mittlerweile gezeigt hat. Die Mär von der Stromlücke war und ist lediglich ein taktisches Manöver der großen Stromkonzerne. Deutschland produziert seit Jahren mehr Strom als wir verbrauchen und verzeichnet somit einen erheblichen Exportüberschuss.

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